Besuch aus Minnesota

Die Familie Korf aus Minnesota war auf den Spuren ihrer Vorfahren in Garrel am Amerikastein zu Gast.

Zu Gast am Amerikastein in Garrel am 28. September waren Rebecca Strupeck geb. Korf mit ihrem Mann Toni sowie Joseph, Steve, Peggy und Pfarrer John Korf. Die US-Amerikaner sind auf den Spuren ihrer Vorfahren unterwegs und waren deshalb auf Einladung der Heimatvereins Garrel am Amerikastein zu Gast.

Die Ur-Urgroßmutter der Besucher stammt aus Garrel und war Gertrud Maria Kemper aus der alten Garreler „Jankemper“ Linie. Sie folgte vermutlich Anfang der 1870er Jahre ihren Brüdern, Friedrich und Heinrich, die 1870 ausgewandert waren. Sie sollten in den Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 ziehen und entschlossen sich deshalb, auszuwandern. Gemeinsam mit Gerhard Wendeln („Domjan“) verließen sie Garrel in einer Nacht und Nebel-Aktion, denn offiziell war es verboten, sich des Kriegsdienstes zu entziehen. Der älteste Bruder, Johann Bernd Kemper, zahlte seinen Brüdern ihren Erbteil von 300 Talern aus und brachte sie über die holländische Grenze. Die Aktion wurde aufgedeckt und Bernd Kemper erhielt dafür 9 Monate Gefängnis wegen Beihilfe zur Fahnenflucht. Bereits im Jahre 2011 war die Urenkelin von Gerhard Wendeln, Betty Kiehn aus Sacramento, in Garrel auf der Suche nach ihren Vorfahren, letztlich mit Erfolg (Use Dörpblatt berichtete).

Insgesamt wanderten fünf der elf Kinder der Familie „Jankemper“ in die USA aus. Die Brüder Friedrich und Heinrich gelangten über Cincinnati und Iowa nach Minnesota. Gertrud Maria Kemper folgte ihren Brüdern nach Minnesota und heiratete dort 1875 Johann Heinrich Korf, der aus Ankum stammte. Der Name Kemper sei in Minnesota noch heute häufig zu finden, berichtet Rebecca Strupeck, die bis zu ihrer Pensionierung als Lehrerin in den „Twin Cities“ (Minneapolis/St. Paul) gearbeitet hat.

Vor ihrem Besuch in Garrel besichtigte die Gruppe den Stammhof der Korf in Ankum, der noch heute existiert. Begleitet wurde die Gruppe dabei von Monika Thölking vom Heimatverein Holdorf, die die Kontakte nach Ankum hergestellt hatte. Der Stammhof der „Jankemper“ lag früher auf dem Esch (heute Franz Crone) und seit 1927 in Garrel-Amerika (heute Wehry). Die Familiengeschichte erläuterte ihnen Heimatvereinsvorsitzender Günter Buschenlange und im Anschluss erhielten sie das begehrte Amerikazertifikat aus den Händen von Maria Blömer und Prof. Dr. Markus Kemper, wie sich herausstellte, ihre „distant cousins“ (entfernte Verwandte), denn die Vorfahren von beiden kommen ebenfalls aus dieser Kemper-Linie.

Text und Foto: Günter Buschenlange (28.9.2023)